Unsere Insekten - Der Marienkäfer

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Der Mari­en­kä­fer (lat. Coc­ci­nelli­dae) wird welt­weit als ein Glücks­sym­bol ange­se­hen. Für den Gar­ten ist die­ser klei­ne rote Käfer mit den schwar­zen Punk­ten eben­falls Glück, denn er ernährt sich gern von Blatt­läu­sen. An Rosen­blät­tern, zum Bei­spiel, sind oft klei­ne unschö­ne Löcher zu sehen, die durch hung­ri­ge Blätt­läu­se ent­ste­hen. Doch der Mari­en­kä­fer steht über der Blatt­laus in der Nah­rungs­ket­te und kann Pflan­zen vor wei­te­ren Schä­den retten.

Warum ist der Marienkäfer ein Glückssymbol?

Der 7-Punkt Mari­en­kä­fer ist eine der am häu­figs­ten vor­kom­men­den Arten. Da die Zahl 7 ein weit­ver­brei­te­tes Sym­bol für Glück ist und die­se Käfer­art 7 Punk­te besitzt, ist der klei­ne rote Käfer mit den schwar­zen Punk­ten zum Glücks­sym­bol geworden.

Marienkäfer ist gleich Marienkäfer - oder?

Nein, dem ist nicht so. Welt­weit wer­den mehr als 7.000 Arten ver­zeich­net, wovon allein 100 in Deutsch­land leben. Die­se gibt es in ver­schie­de­nen Far­ben und mit einer unter­schied­li­chen Anzahl an Punk­ten. So gibt es zum Bei­spiel ein­far­bi­ge oder auch schwarz-gel­be Marienkäfer.

Anders gefärbt und doch ist es ein Mari­en­kä­fer (Quel­le: AdobeStock)
Auch ein Mari­en­kä­fer nur halt mit roten Punk­ten auf schwar­zem Grund (Quel­le: AdobeStock)

Neben dem klas­si­schen 7-Punkt Mari­en­kä­fer gibt es auch den Har­le­kin-Mari­en­kä­fer, der dem ziem­lich ähn­lich sieht. Sie unter­schei­den sich unter ande­rem an der Anzahl der Punk­te, die sich auf dem Pan­zer befin­den. Aller­dings kön­nen die Har­le­kin-Mari­en­kä­fer den bei uns ein­hei­mi­schen Käfern zur Gefahr wer­den, da er durch die extrem hohe Fut­ter­auf­nah­me, die täg­lich 100 bis 200 Läu­se umfasst, den euro­päi­schen Mari­en­kä­fer als Nah­rungs­kon­kur­rent immer mehr ver­drängt. In eini­gen Gebie­ten ist der Bestand der hei­mi­schen Käfer bereits dras­tisch zurückgegangen.

Der Har­le­kin-Mari­en­kä­fer aus Asi­en - erkenn­bar an der Viel­zahl der Punk­te (Quel­le: AdobeStock)

Der Har­le­kin-Mari­en­kä­fer wur­de erst in den frü­hen 2000ern ver­mehrt in Euro­pa gesich­tet. Die­ser hat sich als blin­der Pas­sa­gier in Frach­tern ver­steckt, die aus Asi­en in Rot­ter­dam und Ant­wer­pen anleg­ten. Mitt­ler­wei­le ist die­se Art hier zur Pla­ge gewor­den, da die­se sich rasant ver­mehrt. Das mit­tel­eu­ro­päi­sche Kli­ma scheint dem Har­le­kin-Mari­en­kä­fer zuzu­sa­gen. Aber nicht nur den hei­mi­schen Ver­wand­ten wird der “Har­le­kin” zur Gefahr.
Wer hät­te gedacht, dass die­se asia­ti­sche Käfer­art auch Wein ver­der­ben kann? Tat­säch­lich kön­nen die Bit­ter­stof­fe im Käfer den Wein geschmack­lich nega­tiv ver­än­dern. Dadurch wird der Wein unge­nieß­bar und ist nicht mehr zu retten.

Was frisst ein Marienkäfer eigentlich?

Mari­en­kä­fer sind der bes­te und natür­lichs­te Pflan­zen­schutz, da sie Blatt- und Schild­läu­se fres­sen (Quel­le: AdobeStock)

Wie eben schon erwähnt, ernäh­ren sich die Mari­en­kä­fer von Blatt- und Schild­läu­sen. Da bei­de Laus­ar­ten in den meis­ten Gär­ten zu fin­den sind, haben die Mari­en­kä­fer aus­rei­chend zu fres­sen. An einem Tag kann ein 7-Punkt Mari­en­kä­fer bis zu 70 Läu­se ver­til­gen. Dadurch kann auf che­mi­schen Pflan­zen­schutz ver­zich­tet wer­den, wenn genü­gend der run­den Punkt­trä­ger im Gar­ten vor­han­den sind. Die Natur ist immer noch die bewähr­tes­te Metho­de zur Schädlingsbekämpfung. 🙂

Ist der Marienkäfer giftig für den Menschen?

Bestimmt haben Sie schon ein­mal einen Mari­en­kä­fer auf der Hand gehabt und sich über die gel­be Hin­ter­las­sen­schaft gewun­dert, die der Käfer abge­son­dert hat. Die­ses gel­be Sekret ent­steht bei Gefahr und soll Fein­de abschre­cken. Für Vögel und Amei­sen ist dies gif­tig, für den Men­schen stellt die Aus­schei­dung des Mari­en­kä­fers jedoch kei­ne Gefahr dar.

Was macht der Marienkäfer im Winter?

Der Mari­en­kä­fer über­lebt nur einen Win­ter und sucht sich einen Platz zum Über­win­tern an einem geschütz­ten Ort. Sobald die Tem­pe­ra­tu­ren drau­ßen sin­ken, ver­fällt der Mari­en­kä­fer im Frei­en in eine soge­nann­te Käl­te­star­re. Fin­den Sie in Ihrer Woh­nung einen Mari­en­kä­fer, so set­zen Sie ihn bit­te ins Freie, denn in der war­men Woh­nung kann er nicht in die­se Star­re fal­len und er stirbt. So gese­hen ret­ten Sie Mari­en­kä­fer, in dem Sie sie rausschmeißen.

Natür­lich gibt es auch spe­zi­el­le Mari­en­kä­fer­häu­ser, die Sie ganz­jäh­rig im Gar­ten oder auf dem Bal­kon hän­gen las­sen kön­nen. Bei nist​kas​ten​-online​.de fin­den Sie ver­schie­de­ne Unter­künf­te für Marienkäfer.

Hier noch einmal der Marienkäfer im kurzen Überblick:

  • Wis­sen­schaft­li­cher Name: Coc­ci­nelli­dae
  • Klas­se: Insekten
  • Grö­ße: 5-8 mm
  • Gewicht: ca. 0,05 Gramm
  • Ver­brei­tung: weltweit
  • Nah­rung: Blatt- und Schildläuse
  • natür­li­che Fein­de: Amei­sen, Spin­nen, Vögel
  • Akti­vi­tät: tagaktiv
  • Sozi­al­ver­hal­ten: Einzelgänger
  • Geschlechts­rei­fe: nach 1-2 Monaten
  • Paa­rungs­zeit: März-Mai; Juli-August
  • Eiab­la­ge: bis zu 400 Eier
  • Lebens­er­war­tung: bis zu einem Jahr