schlafende Fledermaus

Fledermaus im Winterschlaf: kopfüber durch den Winter

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Mit ihrem Win­ter­schlaf über­dau­ern Fle­der­mäu­se die insek­ten­ar­me Zeit. Auf kei­nen Fall soll­ten Sie Fle­der­mäu­se im Win­ter­schlaf fin­den stö­ren. Er kos­tet die Tie­re viel Ener­gie. Mit Fle­der­maus­käs­ten för­dern Sie das Über­win­tern der bedroh­ten Tier­art im Garten.

Hält die Fledermaus Winterschlaf oder Winterruhe?

Fle­der­mäu­se ver­til­gen zahl­rei­che Insek­ten und sind geschützt. Fin­den Sie in Ihrem Gar­ten eines die­ser bedroh­ten Tie­re, wer­den Sie sich viel­leicht fra­gen, ob die Fle­der­maus Win­ter­schlaf oder Win­ter­ru­he hält. Die Ant­wort auf die­se Fra­ge ist ein­fach: Um den insek­ten­ar­men Win­ter zu über­ste­hen, zie­hen sich die Fle­der­mäu­se in Baum­höh­len, auf Dach­bö­den oder in Brenn­holz­sta­peln zum Win­ter­schlaf zurück.

Um für den Win­ter­schlaf gewapp­net zu sein, haben sich die Tie­re im Spät­som­mer und Herbst eine dicke Fett­schicht ange­fres­sen. Davon zeh­ren sie bei ihrem Win­ter­schlaf. Die Kör­per­tem­pe­ra­tur der Fle­der­mäu­se ent­spricht beim Win­ter­schlaf der Umge­bungs­tem­pe­ra­tur. Der Stoff­wech­sel wird auf ein Mini­mum her­un­ter­ge­fah­ren. Pro Stun­de machen die Fle­der­mäu­se nur weni­ge Atem­zü­ge. Der Herz­schlag ist auf ein Mini­mum reduziert.

Ab wann hält eine Fledermaus Winterschlaf?

Es ist abhän­gig von der Wit­te­rung, ab wann die Fle­der­maus Win­ter­schlaf hält. Zumeist zie­hen Fle­der­mäu­se ab Novem­ber in ihr Win­ter­quar­tier und blei­ben dort bis Ende März.

Warum sollte man den Winterschlaf der Fledermaus nicht stören?

Oft fin­det man eine Fle­der­maus im Win­ter­schlaf eher zufäl­lig, beispielsweise:

  • auf dem Dachboden
  • in der Garage
  • im Kel­ler
  • in einer Baumhöhle
  • in einem Holzstapel

Stö­ren Sie sie dann auf kei­nen Fall. Eine Stö­rung kann für die geschütz­ten, bedroh­ten Tie­re lebens­ge­fähr­lich sein. Sie leben im Win­ter­schlaf nur von ihren Fett­re­ser­ven, die sie abbau­en, sobald die Tem­pe­ra­tur unter den Gefrier­punkt sinkt. Das Auf­wa­chen aus dem Win­ter­schlaf kos­tet die Fle­der­mäu­se viel Ener­gie. Es kann bis zu einer Stun­de dau­ern, bis die Tie­re aus ihrer Käl­te­star­re ausbrechen.

Stö­ren Sie den Win­ter­schlaf der Fle­der­maus, ist das Tier zumeist hilf­los. Tref­fen Sie eine Fle­der­maus im Win­ter­schlaf an, sor­gen Sie dafür, dass der Ruhe­platz mög­lichst nicht betre­ten wird, um das Tier nicht aufzuwecken.

Was tun, wenn Sie eine Fledermaus im Winter antreffen?

Müs­sen Fle­der­mäu­se ihren Win­ter­schlaf unter­bre­chen, da sie gestört wer­den, suchen sie sich oft ein neu­es Quar­tier. Auch dann, wenn der Win­ter­schlaf der Fle­der­maus nicht gestört wird, kann das Tier nach einem wär­me­ren Ruhe­platz suchen. Das pas­siert bei lang­an­hal­ten­den Käl­te­pe­ri­oden, da ein Alarm­me­cha­nis­mus die Tie­re auf­weckt, damit sie nicht erfrie­ren. Fin­den Sie eine Fle­der­maus in einem stark fre­quen­tier­ten Bereich, bei­spiels­wei­se im Haus­ein­gang, gehen Sie fol­gen­der­ma­ßen vor:

  • Fas­sen Sie eine Fle­der­maus nur mit Hand­schu­hen an, da sie stark zubei­ßen und Krank­hei­ten über­tra­gen kann.
  • Wär­men Sie die Fle­der­maus mit der geschütz­ten Hand, bis Sie spü­ren, dass sich Kör­per­tem­pe­ra­tur und Herz­schlag erhöhen.
  • Geben Sie dem Tier lau­war­mes Was­ser zu trin­ken, das Sie mit einem Tusch­pin­sel, Eier­löf­fel oder einer Pipet­te vor­sich­tig verabreichen.
  • War­ten Sie, bis das Tier selbst beginnt, das Was­ser zu lecken.
  • Liegt die Tem­pe­ra­tur um den Gefrier­punkt, brin­gen Sie die Fle­der­maus wie­der dort­hin zurück, wo Sie sie gefun­den haben.

Ach­ten Sie auch dar­auf, ob die Fle­der­maus gut genährt oder abge­ma­gert ist. Bei Tem­pe­ra­tu­ren deut­lich unter dem Gefrier­punkt war­ten Sie eini­ge Tage, bis Sie die Fle­der­maus wie­der nach drau­ßen brin­gen. In einem Schuh­kar­ton mit Löchern brin­gen Sie die Fle­der­maus eini­ge Tage an einem frost­frei­en Ort unter. Ist es drau­ßen wie­der wär­mer, kann die Fle­der­maus wie­der an ihren Fund­ort zurück.

Fördern Sie das Überwintern von Fledermäusen

Um die Ansied­lung und das Über­win­tern von Fle­der­mäu­sen in Ihrem Gar­ten zu för­dern, hän­gen Sie Fle­der­maus­käs­ten auf. Plat­zie­ren Sie sie an unge­stör­ten Orten, bei­spiels­wei­se an Wän­den von Gar­ten­häu­sern oder an Bäu­men. Sol­che Fle­der­maus­käs­ten eig­nen sich auch als Ganz­jah­res­quar­tier und nicht nur für die Fle­der­maus im Win­ter­schlaf. Sie för­dern die Ansied­lung der Fle­der­mäu­se und leis­ten einen wich­ti­gen Bei­trag für den Artenschutz.

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Fle­der­maus­käs­ten sind auf die Bedürf­nis­se von Fle­der­mäu­sen aus­ge­legt und sind Rück­zugs­ort, Kin­der­stu­be und Win­ter­quar­tier zugleich. Sie sind so kon­stru­iert, dass sie nur von Fle­der­mäu­sen und nicht von Vögeln belegt wer­den. Sie müs­sen sich um nichts küm­mern und die Fle­der­maus­quar­tie­re nicht reinigen.

Telefonberatung beim NABU als Hilfe für Fledermäuse

Fin­den Sie eine Fle­der­maus im Win­ter­schlaf an einer stark fre­quen­tier­ten Stel­le oder hat sich eine stark abge­ma­ger­te Fle­der­maus im Win­ter im Haus­ein­gang ver­irrt, nut­zen Sie die Tele­fon­be­ra­tung des Natur­schutz­bunds Deutsch­land (NABU). Er ver­fügt über eine Hot­line für Fle­der­mäu­se. Dort bekom­men Sie hilf­rei­che Tipps, wenn Sie eine Fle­der­maus gefun­den haben und nicht wis­sen, was Sie tun sollen.