Vogelschutzzeit: was Gartenbesitzer beachten sollten

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Vögel erfreu­en Gar­ten­be­sit­zer mit ihrem Gezwit­scher und kün­di­gen die war­me Jah­res­zeit an. Aller­dings soll­ten Gar­ten­freun­de bei ihren Arbei­ten an die Vogel­schutz­zeit den­ken, um die hei­mi­schen Sing­vö­gel nicht zu stö­ren und ihre Brut nicht zu gefähr­den. Wer­den die Bestim­mun­gen zum Vogel­schutz beim Hecken­schnitt und ande­ren Arbei­ten nicht ein­ge­hal­ten, dro­hen zudem saf­ti­ge Geld­stra­fen.

Brut- und Setzzeit von März bis September

Die Vogel­schutz­zeit ist in Para­graph 39 des Bun­des­na­tur­ge­set­zes fest­ge­legt und gilt offi­zi­ell vom 1. März bis zum 30. Sep­tem­ber eines jeden Jah­res. Für die Brut- und Setz­zeit gel­ten jedoch in den ein­zel­nen Bun­des­län­dern unter­schied­li­che Rege­lun­gen. Vögel und ande­re Wild­tie­re sol­len in die­ser Zeit in Ruhe brü­ten und ihre Jun­gen auf­zie­hen kön­nen. Die Brut- und Setz­zeit dient zum Schutz und zur Siche­rung der Bestän­de an Wild­tie­ren.

Vögel wie das Rot­kehl­chen brü­ten gern in Hecken und Sträu­chern (Quel­le: Ado­be Stock)

Bußgelder bei Nichtbeachtung der Bestimmungen zum Vogelschutz

Gar­ten­be­sit­zer, die sich nicht an die Vor­ga­ben hal­ten und wäh­rend der Vogel­schutz­zeit ver­bo­te­ne Gar­ten­ar­bei­ten aus­füh­ren, müs­sen mit hohen Geld­stra­fen rech­nen. Die­se unter­schei­den sich je nach Bun­des­land. Beim Fäl­len nicht geneh­mig­ter Bäu­me dro­hen in eini­gen Bun­des­län­dern Geld­stra­fen von bis 50.000 Euro. Wie viel Gar­ten­be­sit­zer zah­len müs­sen, hängt auch von der Höhe und Anzahl der gefäll­ten Bäu­me ab.

Tipp: Infor­mie­ren Sie sich über die Baum­schutz­sat­zung Ihrer Stadt oder Gemein­de. Rech­nen Sie mit Kon­trol­len der Behör­den oder Anzei­gen von Nach­barn, wenn Sie ohne Geneh­mi­gung Bäu­me fällen.

Vogelschutz im Garten: Verbot von Heckenschnitt und Baumfällungen

Der Natur­schutz trifft Gar­ten­be­sit­zer und sieht ver­schie­de­ne Rege­lun­gen vor. In der Baum­schutz­sat­zung ist fest­ge­legt, dass Sie kei­ne geschütz­ten Bäu­me fäl­len und Gehöl­ze nicht zu stark zurück­schnei­den dür­fen. Grund­sätz­lich ist es unter­sagt, wäh­rend der Vogel­schutz­zeit die fol­gen­den Gewäch­se abzu­schnei­den oder auf den Stock zu set­zen (star­ker Rück­schnitt bis auf weni­ge Triebe):

  • Bäu­me außer­halb des Waldes
  • Kur­zum­triebs­plan­ta­gen
  • Hecken
  • Gebü­sche
  • leben­de Zäune
  • gärt­ne­risch genutz­te Grundflächen

Sie dür­fen in die­ser Zeit auch kei­ne Röh­rich­te schnei­den oder was­ser­füh­ren­de Grä­ben mit Gra­ben­frä­sen räumen.

Scho­nen­de Form- und Pfle­ge­schnit­te zur Gesund­erhal­tung von Bäu­men und zur Redu­zie­rung des Zuwach­ses sind erlaubt. Sie dür­fen Nadel- und Obst­bäu­me im hei­mi­schen Gar­ten zurück­schnei­den, jedoch nicht zu stark. Konn­ten Sie die Fäl­lung von Bäu­men oder star­ke Rück­schnit­te nicht bis Ende Febru­ar vor­neh­men, müs­sen Sie die­se Arbei­ten in den Herbst des aktu­el­len Jah­res ver­schie­ben. Ab dem 1. Okto­ber sind sie wie­der erlaubt.

Vogelschutzzeit: Was ist erlaubt und was nicht?

Wäh­rend der Vogel­schutz­zeit dür­fen Sie kei­ne Tätig­kei­ten in Ihrem Gar­ten aus­füh­ren, die die Bestän­de an hei­mi­schen Vögeln oder Klein­tie­ren schä­di­gen könn­ten. Sie soll­ten sich ihnen gegen­über stets mit beson­de­rem Respekt verhalten.

Unse­re Nistkästen

Verbotene Arbeiten im Frühjahr und Sommer

Solch ein Hecken­schnitt kann Sie teu­er zu ste­hen kom­men. (Quel­le: Ado­be Stock)

Ihre Hecke soll­ten Sie nicht in Form brin­gen, wenn Sie mer­ken, dass Vögel dar­in brü­ten. Ver­schie­ben Sie den Hecken­schnitt, bis die Jung­vö­gel aus­ge­flo­gen sind. Ver­bo­ten sind außerdem

  • Ver­jün­gungs­schnit­te,
  • Kür­zun­gen von Baum­kro­nen und
  • das Abflam­men des Vor­jah­res­be­stan­des an Feld­rai­nen, Weg­rän­dern, Böschun­gen und Brachflächen

Den­ken Sie an den Tier­schutz, da in sol­chen Vor­be­stän­den häu­fig Boden­brü­ter brü­ten und das emp­find­li­che Öko­sys­tem mit sol­chen Maß­nah­men stark gestört wer­den könnte.

Zulässige Arbeiten im Garten: schonende Pflegeschnitte

Nicht immer sind die Rege­lun­gen für den Vogel­schutz im Bun­des­na­tur­schutz­ge­setz klar ver­ständ­lich. Erkun­di­gen Sie sich im Zwei­fels­fall bei der zustän­di­gen Behör­de Ihrer Stadt oder Gemein­de, was erlaubt ist und was nicht. Die fol­gen­den Arbei­ten sind in Pri­vat­gär­ten grund­sätz­lich erlaubt:

  • Fäl­lung von Bäu­men, die nicht expli­zit geschützt sind, das gesam­te Jahr über
  • scho­nen­de Form- und Pfle­ge­schnit­te an Bäu­men, Hecken und Sträuchern
  • Abschnei­den von Jah­res­zu­wachs an Gehöl­zen, wenn die Bestim­mun­gen des Tier­schut­zes beach­tet werden

Möch­ten Sie Bäu­me, die nicht geschützt sind, fäl­len, ver­si­chern Sie sich zuvor, dass sich kei­ne bewohn­ten Nes­ter oder Hors­te in den Kro­nen befin­den. Falls der Baum bewohnt ist, war­ten Sie ab, bis die Jung­vö­gel aus­ge­flo­gen sind. Kon­tak­tie­ren Sie die zustän­di­ge Behör­de bei Sturm­schä­den, wenn die Ver­kehrs­si­cher­heit durch gefähr­de­te Bäu­me auf dem Spiel steht. Infor­mie­ren Sie die Unte­re Natur­schutz­be­hör­de bei Kro­nen­bruch und Pilz­be­fall von Bäu­men sofort, damit Ihnen eine Son­der­ge­neh­mi­gung gewährt wer­den kann.