Diese formschöne Nisthöhle für Meisen und Sperlinge hat eine interessante Geschichte zu erzählen. Es war im Jahre 1926 als bei Baggerarbeiten in den Amsterdamer Grachten ein merkwürdiger Krug aufgefischt wurde. Es handelte sich um einen Tontopf aber mit dem Henkel an der falschen Stelle und zwei kleinen Schlingen am Hals. Die Archäologen waren ratlos. Erst im Jahre 1940 wurde bei Restaurierungsarbeiten eines alten Amsterdamer Hauses ein Giebelstein gefunden, auf dem ein ähnlicher Krug abgebildet war. Die Zeichnung zeigte, wie der Topf an einer Hausmauer befestigt war und offensichtlich als Nisthöhle für eine Vogelfamilie diente. Die Bildunterschrift "in de sprevpot" klärte schließlich den Zweck des Topfes, es war ein Starennistplatz. In den kleinen Tonschlingen am Hals steckte also ein Anflugast. Jetzt war nur noch zu klären, wozu das Loch in der Seite diente. Eventuell zur Reinigung? Auch dieses Rätsel um den Vogelpot wurde gelöst. In alten Kochbüchern aus dem 17. und 18. Jahrhundert fanden sich unter anderem Rezepte für eine "leckere Starensuppe" oder auch "Pasteten von jungen Schwalben". Der Besitzer des Vogeltopfes wartete demnach, bis die Stare fast flügge waren und holte sie dann aus der Öffnung heraus, um sie zu Leckerbissen der damaligen Küche zu verarbeiten. Zur Entlastung unserer Vorfahren sei angemerkt, dass auch Töpfe ohne diese Öffnung gefunden wurden. Also auch damals erfreuten sich wahrscheinlich schon viele Leute einfach am Zusammenleben mit den Vögeln und an den interessanten Beobachtungsmöglichkeiten, die so eine Nisthöhle bietet. Welche Vögel brüten im Vogeltopf?Neben Blaumeisen, Kohlmeisen, Kleiber und Spatzen nehmen auch Trauerschnäpper gern diese künstliche Nisthilfe an. Die kleinen Meisen werden aber oft von den robusteren Arten verjagt, sodass man ihnen besser Nistkästen mit Einfluglöchern von 26-28 mm Durchmesser anbieten sollte.
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